Weihnachtsglöckchen
(Dezember '24)
Am Anfang stand ein Stück Ahornast in handliche Stücke gesägt ...
... und mit einem kleinen Zapfen versehen.
Hauchdünn ausgedrechselt damit das grüne Holz beim Trocknen nicht reißt.
11 Stück davon noch mit dem Zapfen ...
... damit sich das Ganze nach dem Trocknen noch überschleifen lässt
Abgestochen und gebohrt
Der Klöppel wird zuerst gebohrt ...
... und dann in Form gebracht
Eine Baumwollkordel durch die Bohrung gefädelt und im Klöppel verklebt - Frohe Weihnachten!
Eine große
Vase aus Buche
(Mai bis Juli '23)
Inspiriert von einer Vorführung zum Thema "Nassholz drechseln" beim DFF Stammtisch in Neusles schnappte ich mir ein großes Stück Buchenholz und legte los
Das war das gute Stück - offensichtlich noch sehr saftig.
Erstmal wurden an der Bandsäge die Ecken gekappt und dann eine Planscheibe aufgeschraubt.
Die Außenkontur war dann schnell gedrechselt - allerdings zeigt sich hier schon, dass das Holz nicht mehr im besten Zustand war und viele Stockflecken aufwies.
Zum Innenausdrechseln wurde das Stück zusätzlich mit einer Lünette fixiert
Mühsam nährt sich das Eichhörnchen - die Wandstärke sollte möglichst gleichmäßig etwas unter 5mm werden. Irgendwann war dann aber wegen des hohen Werkzeugüberstands Schluss und so blieb der Boden doch etwas dicker - was sich später natürlich noch rächen würde.
Feinschlichten und Schleifen erfolgte dann schon ohne Lünette, dafür aber mit Klebeband, weil sich bereits erste Risse durch das Austrocknen zeigten.
Der Rezess ist abgedrechselt - allerdings ist der Boden immer noch dicker als der Rest der Vase - hier also nun der Versuch, die Vase vom Boden her trocknen zu lassen, damit sie nicht reißt.
Natürlich hat es nicht richtig funktioniert und so zierten mehrere prächtige Risse die Vase - ansonsten hatte sie sich aber durchaus dekorativ verformt. Also war es einen Rettungsversuch mit Hilfe von Kupferdraht wert.
Blieben noch die unschönen Stockflecken und das insgesamt wenig attraktive Holz. Nachdem im Juli gerade ausreichend grüne Walnuss-Schalen verfügbar waren, wurde die Vase mit einem Sud daraus schön eingepinselt und bekam dann noch eine Behandlung mit Essigessenz-Eisen-Beize. Voilà, keine Stockflecken mehr zu sehen - dafür eine relativ gleichmäßig samtig-schwarze Färbung.
Verbesserung der Absaugung
Eine vernünftige Absaugung hält den Staub in der Werkstatt in Grenzen und ist gut für die Gesundheit - leider ist die von mir seinerzeit zusammen mit der Bandsäge gekaufte Version so laut, dass man das Teil nur im äußersten Notfall einschaltet, wenn man daneben ohne Gehörschutz arbeiten will.
Die Lösung: Das Gerät kommt in die Garage und bekommt auch noch eine schallgedämmte Kiste. Damit man zum Ein- und Ausschalten nicht immer nach nebenan muss, wird sie an eine funkgesteuerte Steckdose angeschlossen. Funktioniert einwandfrei und wird seitdem wesentlich öfter eingeschaltet.
Kleiner Nachteil ist, dass der Weg von der Absaugung zur Drechselbank jetzt quer durch die Werkstatt führt. Momentan besteht der "Saugrüssel" aus HT-Rohren auf einer kleinen Holzplatte fixiert. Das lässt sich gut an die richtige Stelle schieben - man muss halt nur etwas aufpassen, dass man nicht darüber stolpert. Vielleicht gibt's als Verbesserung nochmal eine Führung an der Decke.
Und so sieht es in der Garage aus.
Naturrand-Schale aus Kirsche (März/April '23)
Im Lehrberger Obstgarten war mal wieder das Entfernen alter abgestorbener Bäume fällig - unter anderem ein großer Kirschbaum. Ganz unten konnte ich zwei Scheiben mit wunderbar skurriler Blütenform absägen.
Ohne große Trocknungsphase wurde das erste Stück auf eine Planscheibe geschraubt.
Dummerweise reichte die Spitzenhöhe meiner FU-230 ganz knapp nicht aus - mit Schrägstellen des Spindelstocks ging es dann zwar, ...
... macht die Bearbeitung aber nicht unbedingt einfacher weil die Handauflage dafür nur bedingt geeignet ist.
Vorsichtig entstand eine Außenkontur mit Rezess für die spätere Aufnahme des Spannfutters - mehr als 200 Umdrehungen pro Minute waren wegen der Unwucht und der Schrägstellung des Spindelstocks nicht drin.
Nach dem Umdrehen ging es an die Innenkontur. Trotz Gewichtsverlust war leider immer noch kein schnelleres Rotieren möglich - also weiter ein sehr mühsames Unterfangen.
Hier sind die Außenbereiche bereits auf etwas weniger als 1cm Dicke abgedrechselt. Der innere Bereich mit homogenerem Holz war dann auch kein großes Problem mehr.
In Späne gepackt durfte das gute Stück dann erstmal zwei Wochen antrocknen, bevor es ans Schleifen ging. Gerade im Außenbereich war die Oberfläche doch recht dürftig, sodass erstmal mit Ziehklingen gearbeitet werden musste.
Geölt und mit ein paar Lagen Schellack behandelt kommt die rötliche Färbung der Kirsche gut zur Geltung
Eine Kugel im Vierkant aus morschem Zwetschgenholz (Sommer '22)
Zum Spannen des Kantholzes habe ich erstmal zwei Hilfsbacken aus Multiplex für die Planscheibensegmente gemacht.
Anschließend wurde die erste Kugelform herausgearbeitet.
Dann wurde das Holz um 90° gedreht und das zweite Kugelsegment angesetzt. Hier war es etwas knifflig, die Achse richtig zu justieren. Rechts sieht man ein dünnes Plättchen, das ich dafür unterlegen musste.
Zum Schluss wurde das Ganze noch hohlgedrechselt - inklusive Durchbruch ins morsche Holz.
Schleifen und Danish Oil als Finish - macht sich bei Zwetschge immer gut.
Was nicht gut geklappt hat, war die eigentlich unkritische Kerbe am Übergang der Kugel in den Vierkant - das ist irgendwie seltsam geworden.