Aus der Werkstatt

gibt es Bilder von der Herstellung einzelner Stücke oder Werkzeuge.

Glöckchen für den Weihnachtsbaum 

Dezember '24

Glöckchen aus Ahorn und Goldregen

Am Anfang steht ein kürzlich abgesägter Ast von einem Ahorn aus dem eigenen Garten - in handliche Stücke gesägt und mit einem Zapfen versehen.

"Kleinserienfertigung" von 11 Stück

Das nasse Holz lässt sich wirklich hauchdünn ausdrechseln.

Alle 11 haben die Aktion gut überstanden und trocknen nun etwas.

Dank des noch nicht abgedrechselten Zapfens lassen sich die Glöckchen nach dem Trocknen noch etwas auf der Drehbank schleifen, anschließend wird der Sockel entfernt.

Ich habe oben eine kleine Kugel stehen gelassen - ist aber Geschmackssache - gebohrt wird von Hand mit der Akkubohrmaschine auf 2 mm, dann lässt sich die Baumwollkordel für die Aufhängung gut durchfädeln.

Zum Schluss brauchen die Glöckchen natürlich auch einen Klöppel - dieser bekommt als Erstes auch eine 2 mm Bohrung damit zum Schluss die Kordel darin verklebt werden kann.

Die Länge sollte so gewählt werden, dass die Kugel etwa halb über den Rand des Glöckchens hinausragt.

Und hier hängen sie alle zusammen mit ein paar dunklen Varianten aus Goldregen - Frohe Weihnachten!

Eine große Vase aus grün gedrechselter Buche 

(Mai bis Juni '23)

Dieses Projekt war inspiriert von einer Vorführung zum Thema "Grünholz drechseln" beim Stammtisch der "Drechselfreunde Franken" in Neusles.

Also schnappte ich mir ein großes Stück Buche und legte los.

Erstmal habe ich an der Bandsäge die Ecken etwas gekappt und dann eine Planscheibe aufgeschraubt.

Die Außenkontur war schnell gedrechselt - allerdings zeigte sich hier schon, dass das Holz nicht im besten Zustand war und schon viele Stockflecken aufwies.

Zum Ausdrechsln der Innenseite wurde das Stück zusätzlich mit einer Lunette fixiert.

Die Wandstärke wurde möglichst gleichmäßig auf etwas unter 5 mm gedrechselt. Der Boden blieb allerding etwas dicker, was sich später natürlich noch rächen sollte.

Hier ein Versuch, zuerst den dickeren Boden der Vase zu trocknen und damit ein Reißen zu verhindern. Um es vorwegzunehmen - es hat natürlich nicht funtioniert.

Gänzlich getrocknet zierten mächtige Risse das Stück. Das Ganze ließ sich aber durch Umwickeln mit Kupferdraht bändigen.

Blieben noch die unschönen Stockflecken und das insgesamt wenig attraktive Holz. Nachdem im Juni gerade ausreichend grüne Walnusschalen verfügbar waren, wurde die Vase mit einem Sud daraus schön eingepinselt und bekam dann noch eine Behandlung mit Essig-Eisen-Beize. Voilà, keine Stockflecken mehr zu sehen - dafür nach dem abschließenden Ölen eine schöne, samtig-schwarze Färbung.

Naturrand-Schale aus Kirsche

März - April '23

Eine große, flache Schale mit viel gedrechselter Luft.

Im Lehrberger Obstgarten war mal wieder das Entfernen alter, abgestorbener Bäume fällig - unter anderem ein großer Kirschbaum. Ganz unten konnte ich zwei Scheiben mit wunderbar skurriler Blütenform absägen.

Ohne große Trocknungsphase wurde das erste Stück gleich auf eine Planscheibe geschraubt.

Dummerweise reichte die Spitzenhöhe meiner FU-230 ganz knapp nicht aus - mit Schrägstellen des Spindelstocks ging es dann aber.

Die Bearbeitung wird dadurch aber etwas mühsam, weil die Handauflage dafür nicht optimal ist.

Vorsichtig entstand die Außenkontur mit Rezess für die Aufnahme des Spannfutters - mehr als 200 Umdrehungen pro Minute waren wegen der Unwucht nicht drin. Es zeigte sich leider auch, dass die Rinde an vielen Stellen kaum Verbindung zum Holz hatte und deshalb letztlich entfernt werden musste.

Nach dem Umdrehen ging es an die Innenkontur. Trotz Gewichtsverlust war leider immer noch kein schnelleres Rotieren möglich - also weiter ein sehr mühsames Unterfangen.

Hier sind die Außenbereiche bereits auf etwas weniger als 1 cm Dicke abgedrechselt. Der innere Bereich mit homogenem Holz war dann schließlich kein Problem mehr.

In Späne gepackt durfte das Stück dann erstmal zwei Wochen trocknen. Danach ging es ans Schleifen. Gerade im Außenbereich war die Oberfläche recht dürftig, sodass erstmal Ziehklingen die Grobarbeit erledigen mussten.

Geölt und mit ein paar Lagen Schellack behandelt kommt die rötliche Färbung des Kirschholzes gut zur Geltung.